Das Fachgebiet der Anästhesie und Schmerztherapie nimmt einen zentralen Stellenwert in der perioperativen Lipödembehandlung ein.
Einerseits möchten die Patienten die chirurgische Behandlung nicht als unnötig schmerzhaften Prozess in Erinnerung behalten. Andererseits wird auch zurecht erwartet, dass die Sicherheit höchste Priorität hat, insbesondere bei chirurgischen Eingriffen, die nicht unmittelbar lebensnotwendig sind. Diese Sicherheit zu gewährleisten, ist die ureigenste Aufgabe der Anästhesie, dafür stehen wir unseren Patientinnen während der gesamten Operation zur Seite.
Was passiert denn genau während einer Narkose?
Die Patientin schläft – und wacht auch nicht auf, wenn ein Schnitt durch die Haut geführt wird.
Ist das Gehirn abgeschaltet?
Nein, nur das Bewußtsein. Unsere Narkosemittel hemmen chemische Botenstoffe im Gehirn, die für Nervenreizübertragungen zuständig sind. Diese Mittel laufen kontinuierlich über einen sogenannten Venenzugang in die Blutbahn. Ein Perfusor sorgt dafür, daß eine genau abgemessene Menge Narkosemittel gleichmäßig einströmt. Wird dieser Perfusor abgestellt, versiegt der Nachschub an Narkosemittel, die bisher eingelaufene Menge ist schnell abgebaut und die Nervenübertragung von Signalen ans Gehirn beginnt wieder zu funktionieren – der Patient macht die Augen auf, kann atmen und auf Fragen antworten, die echte Erinnerung an diese Vorgänge kommt allerdings erst ein paar Minuten später.
Wir brauchen zusätzlich zu den Mitteln, die das Bewußtsein ausschalten, noch Schmerzmittel. Diese Schmerzmittel sollen über den Narkoseschlaf hinaus anhalten.
Glücklicherweise gibt es heutzutage eine ganze Reihe stark wirkender Schmerzmittel, so ist es möglich, für jede Patientin die bestmögliche Kombination herauszufinden und Nebenwirkungen klein zu halten. Aus diesem Grund sollte immer auch die kleinste notwendige Dosis gegeben werden. Wenn das nicht ausreicht, muß zeitnah eine weitere Dosis nachgegeben werden. Die Patientinnen sind über Nacht nicht allein, so ist gewährleistet, daß bei Bedarf das, was gebraucht wird, auch gegeben werden kann.
Von außerordentlicher Wichtigkeit bei der Lipödemchirurgie ist der großzügige Ersatz der Körperflüssigkeiten, um Kreislaufproblemen während oder nach der Operation vorzubeugen. Dennoch kann es, auch Tage nach der Operation, noch zu Schwindel und Kreislaufproblemen gutartiger Natur kommen. Der Körper braucht seine Zeit, bis die Zellen für den Sauerstofftransport wieder nachgebildet sind. Daher müssen ein paar Wochen vergehen, bevor die nachfolgende Operation geplant werden kann.
Insgesamt gilt: ein professionelles, hochmotiviertes Team, langjährige Klinische Erfahrung, die konsequente Anwendung des aktuellen medizinischen Wissens und ein permanenter Fokus auf Patientensicherheit sind die Schlüsselelemente einer erfolgreichen Behandlung.
Auf diese Weise ist das gesamte med-plast Team der Lage, unseren Patientinnen die bestmögliche Unterstützung rund um ihre Lipödem Operationen zu ermöglichen.
