Lipödem Symptome Infografik

Lipödem Symptome

Die Symptome des Lipödems können physisch und emotional belastend sein. Eine frühzeitige Erkennung ist entscheidend für eine angemessene Behandlung. Wenn du vermutest, dass du an Lipödem leidest, möchtest du sicherlich mehr darüber erfahren. Im Folgenden findest du umfangreiche Informationen zu den Symptomen und häufigen Beschwerden des Lipödems.
Derzeit gibt es noch keine diagnostischen Möglichkeiten mittels Bildgebung wie Ultraschall, MRT oder CT. Auch eine Biopsie oder Blutuntersuchung kann uns nicht weiterhelfen. – Noch nicht – denn weltweit wird intensiv geforscht, um die Diagnose Lipödem mithilfe eines sogenannten Biomarkers sicherstellen zu können. Bis dahin müssen wir uns auf klinische Anzeichen wie Symptome, Beschwerden und den typischen Verlauf verlassen, um Hinweise auf eine mögliche Lipödem Erkrankung zu erhalten.

Inhalt

Welche Symptome verursacht ein Lipödem?

Zunächst einmal möchten wir betonen, dass das Lipödem fast ausschließlich bei Frauen auftritt. Es ist wichtig zu beachten, dass die individuellen Symptome variieren können und nicht bei allen Lipödem-Patientinnen auftreten müssen, was die Diagnose für unerfahrene Ärzte erschwert. Viele Frauen empfinden ihre Schmerzen als normal oder haben eine hohe Schmerztoleranz entwickelt, da sie schon lange mit dieser Krankheit leben. Die betroffenen Regionen können je nach Lipödem-Typ variieren, genauso wie die Intensität je nach Stadium der Erkrankung.

Dicke Beine

Dicke Beine, insbesondere dicke Oberschenkel oder dicke Arme, können ein Hinweis auf ein Lipödem sein. Lipödem ist eine Fettverteilungsstörung, die hauptsächlich zu einer symmetrischen Vergrößerung der Extremitäten führt. Es ist erwähnenswert, dass bei einigen Frauen die Beine betroffen sind, bei anderen die Arme und manche sowohl dicke Beine als auch dicke Arme haben können. Es ist jedoch möglich, dass auch andere Körperregionen von dieser Erkrankung betroffen sind.
Eine Besonderheit bei der Verteilungsmuster der Extremitäten ist zu beachten: Obwohl die rechte und linke Seite des Körpers in Bezug auf die Fettverteilung symmetrisch sind, besteht häufig ein Ungleichgewicht zwischen dem oberen und unteren Teil des Körpers. Dies führt oft dazu, dass Frauen verschiedene Größen für Ober- und Unterteile kaufen müssen.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass das Lipödem gemeinsam mit Fettleibigkeit (Adipositas) auftritt. Dies kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, wie zum Beispiel eingeschränkte Mobilität oder eine geringe körperliche Aktivität, die zu einer Gewichtszunahme führen kann.

Dicke Beine Lipödem

Schmerzen bei Lipödem

Lipödem ist eine Erkrankung, die häufig von Schmerzen begleitet wird. Viele Frauen, die unter Lipödem leiden, klagen über Schmerzen in den betroffenen Körperregionen wie den Oberschenkeln, Unterschenkeln, Unter- und Oberarmen sowie dem Bauch, Rücken und der Brust. Diese Schmerzen können in ihrer Intensität variieren und sich im Verlauf des Tages verschlimmern. Oft werden sie als dumpf, ziehend oder drückend beschrieben.

Fettverteilungsstörung bei Lipödem

Spannungsgefühl in den Beinen

Druck- und Berührungsempfindlichkeit sind häufige Lipödem Symptome und können eine große Belastung darstellen. Das erhöhte Fettvolumen führt zu einem Spannungsgefühl bei den Betroffenen. Dies wird oft als Druckempfindlichkeit beschrieben, aber es können auch stechende Schmerzen auftreten. Es wird vermutet, dass die vermehrten Fettzellen durch ihr Volumen auf Nerven drücken und dadurch diese Schmerzen verursachen. Selbst leichte Berührungen, wie wenn eine Katze oder ein Kleinkind auf dem Schoß sitzt, können Schmerzen verursachen und den Alltag beeinträchtigen.
Schmerzen treten oft verstärkt an den Innenseiten der Knie, den Außenseiten der Oberschenkel und den Oberarmen auf. Es können auch schmerzhafte Knoten in der Tiefe des Unterbauchs auftreten.

Beine fühlen sich schwer an

Schwere Beine oder schwere Arme beeinträchtigen die Lebensqualität der Betroffenen erheblich. Selbst banale Aufgaben wie längeres Stehen oder Treppensteigen können für Lipödem-Patientinnen eine wirkliche Herausforderung darstellen. Sogar alltägliche Tätigkeiten wie das Föhnen der Haare, das Tragen eines Babys in den Armen oder das Herausnehmen von Tellern aus hohen Schränken werden oft gemieden. Zusätzlich entsteht oft ein ermüdender Druck in den Armen, wenn diese über einen längeren Zeitraum nach oben gehalten werden. Dadurch kann es dazu kommen, dass die Betroffenen sich weniger bewegen und mehr Fett im Körper ansammeln.
Eine weitere mögliche Auswirkung des Lipödems ist die Schwellung der Unterschenkel, die sich im Laufe des Tages verstärken kann, insbesondere bei längerem Stehen und warmem Wetter. Hände und Füße sind normalerweise von dieser Schwellung nicht betroffen.

Bluterguss aus dem nichts

Lipödem-Patientinnen sind häufig anfälliger für blaue Flecken und Hämatome. Selbst bei geringfügigen Verletzungen können sie starke Blutergüsse entwickeln, deren Heilung in vielen Fällen länger dauert als bei Menschen ohne Lipödem.
Die Bildung von blauen Flecken ohne anscheinenden Grund verstärkt die Empfindlichkeit der betroffenen Bereiche und führt zu zusätzlichen Schmerzen. Die häufigen blauen Flecken können nicht nur ästhetisch belastend sein, sondern auch die Beweglichkeit einschränken und das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen.

Blaue Flecken und Lipödem

Unebene Haut

Ein weiteres ästhetisches Merkmal des Lipödems ist die Cellulite und eine ungleichmäßige Hautstruktur, auch „Matratzenhaut“ genannt, bei der das Fettgewebe uneben und knotig erscheint. Dies tritt auf, weil das Fettgewebe unter der Haut unproportional verteilt ist, was zu Dellen und Unebenheiten führt, die sich anfühlen, als ob sich etwas unter der Haut befindet. Diese Symptome können nicht nur physische Beschwerden verursachen, sondern auch emotional belastend sein, da viele Frauen mit Lipödem ihr Selbstbewusstsein beeinträchtigt sehen.
Die Veränderung des Haut-Bindegewebes spielt ebenfalls eine Rolle. Es ist möglich, dass die Beine im Sitzen aufgrund der Hautspannung glatter aussehen als im Stehen.

Zur Lipödem Diagnose und Beratung

Krampfadern

Das Lipödem und Krampfadern sind zwei verschiedene, aber miteinander verbundene Erkrankungen, die den Blutfluss in den unteren Extremitäten beeinflussen. Krampfadern sind erweiterte und verdrehte Venen, die aufgrund einer Störung der Venenklappen in den Beinen auftreten können und den normalen Blutfluss behindern. Obwohl das Lipödem nicht direkt die Entstehung von Krampfadern verursacht, kann der zusätzliche Druck auf die Venen aufgrund des Lipödems das Risiko für Krampfadern erhöhen.

Kalte Haut

Es kann vorkommen, dass die Haut an den Oberschenkeln noch längere Zeit kalt bleibt, nachdem die Patientin aus der Kälte in eine warme Umgebung kommt. Die genaue Ursache für die kalte Haut beim Lipödem ist noch nicht vollständig verstanden. Es wird jedoch vermutet, dass dies mit der gestörten Durchblutung und der unproportionalen Verteilung des Fettgewebes in den betroffenen Bereichen zusammenhängen kann.

Eingeschränkte Beweglichkeit

Aufgrund von Schwellungen und Schmerzen in den betroffenen Bereichen können Lipödem-Patientinnen erhebliche Einschränkungen in ihrer Beweglichkeit erfahren. Es kann schwierig und schmerzhaft sein, zu gehen, zu stehen oder Gegenstände zu heben. Diese Einschränkungen können zu weiteren Komplikationen wie Muskelverspannungen, Haltungsschäden und Problemen beim Gehen oder Stehen führen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Lipödem-Patientinnen X-Beine entwickeln, bei denen die Knie nach innen geneigt sind.

Schmerzen bei Treppe steigern und Lipödem

Um die Mobilität zu verbessern und eine weitere Gewichtszunahme zu verhindern, ist es für Lipödem-Patientinnen wichtig, passende Bewegungsmöglichkeiten zu finden. Dies kann durch schonende Übungen wie Schwimmen, Radfahren oder Yoga erreicht werden. Es ist empfehlenswert, dabei von einem Fachmann wie einem Physiotherapeuten oder einem Trainer mit Kenntnissen über Lipödem unterstützt zu werden. Regelmäßige Bewegung kann nicht nur die Mobilität verbessern, sondern auch die Durchblutung fördern und Schmerzen lindern. Es ist jedoch wichtig, dass die Übungen individuell an die Bedürfnisse und Grenzen der Betroffenen angepasst werden. Daher ist es ratsam, vor Beginn eines Trainingsprogramms immer Rücksprache mit einem Arzt oder Therapeuten zu halten.

Muffenbildung

Typisch für das Lipödem ist auch eine sogenannte Muffenbildung an den Extremitäten, die bereits an den Handgelenken oder Knöcheln auftreten kann. Um die Beschwerden zu lindern, kann das Tragen einer Flachstrick-Kompressionshose hilfreich sein. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass beim Lipödem kein Ödem vorliegt. Wenn man mit dem Finger fest auf das geschwollene Gewebe drückt, sollte keine Delle zurückbleiben. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zwischen Lipödem und Lymphödem.

Muffenbildung bei Lipödem

Trotz Diät und Sport keine Gewichtsabnahme

Eine der frustrierendsten Erfahrungen für viele Lipödem-Patientinnen ist die Tatsache, dass trotz Diät und Sport keine Gewichtsabnahme eintritt. Dies kann zu Verzweiflung und Enttäuschung führen, da die Betroffenen große Anstrengungen unternehmen, um ihr Gewicht zu reduzieren, jedoch keine sichtbaren Ergebnisse erzielen. Der Grund dafür liegt in der Natur des Lipödems selbst. Dieses Fettgewebe ist oft sehr hartnäckig und reagiert nur begrenzt auf herkömmliche Maßnahmen zur Gewichtsabnahme. Es ist wichtig, realistische Erwartungen zu haben und sich bewusst zu machen, dass abnehmen beim Lipödem oft schwierig ist und nicht immer das Hauptziel der Behandlung sein sollte. Vielmehr geht es darum, die Lebensqualität zu verbessern und die Mobilität und das Wohlbefinden der Betroffenen zu steigern.

Psychische Störungen

Das Lipödem kann auch zu erheblichem psychischem Leiden führen. Das äußere Erscheinungsbild der Erkrankung, mit ungleichmäßigen Fettansammlungen, unebener Haut und Muffenbildung, kann bei den Betroffenen Schamgefühle und ein geringes Selbstwertgefühl hervorrufen. Oftmals fühlen sich Patientinnen unattraktiv und haben Schwierigkeiten, ihren Körper zu akzeptieren.

Die psychischen Auswirkungen des Lipödems können weitreichend sein und sogar zu psychischen Störungen wie Essstörungen oder Depressionen führen. Die Frustration darüber, dass trotz Sport und Diät keine Gewichtsabnahme erfolgt, kann zu einem gestörten Verhältnis zum eigenen Körper und zu Essstörungen wie Binge-Eating oder emotionalen Essanfällen führen. Die Betroffenen können in einem Teufelskreis aus negativen Gedanken und Verhaltensweisen gefangen sein, der ihre psychische Gesundheit weiter belastet.

Darüber hinaus können Lipödem-Patientinnen auch mit sozialen Herausforderungen konfrontiert sein. Mobbing und Stigmatisierung sind leider keine Seltenheit, und die Betroffenen können sich isoliert und unverstanden fühlen. Solche Erfahrungen können das bereits geringe Selbstwertgefühl weiter verstärken und zu einer Verschlechterung des psychischen Wohlbefindens führen.

Die Müdigkeit bei Lipödem

Müdigkeit kann das Resultat verschiedener bereits aufgeführter Lipödem-Symptome sein. Die Belastung des Körpers durch das zusätzliche Gewicht und die erhöhte Belastung der Gelenke kann zu übermäßiger Ermüdung führen, insbesondere beim Gehen und Stehen.

Darüber hinaus kann das Lipödem auch zu Schlafstörungen führen. Viele Betroffene haben Schwierigkeiten, eine bequeme Schlafposition zu finden, aufgrund des erhöhten Gewichts und der Schmerzen in den betroffenen Bereichen. Diese Unannehmlichkeiten können zu unruhigem Schlaf und tagsüber zu Müdigkeit führen.

Die psychische Belastung, die mit dem Lipödem einhergeht, kann ebenfalls zu Müdigkeit beitragen. Viele Frauen mit Lipödem fühlen sich aufgrund des Aussehens ihrer Beine unsicher und können unter geringem Selbstwertgefühl oder Depressionen leiden. Diese emotionalen Belastungen können zu Erschöpfung und Müdigkeit führen.

Hormonelle Veränderungen und Vererbung

Das Lipödem ist eine chronische Erkrankung, bei der hormonelle Veränderungen einen erheblichen Einfluss auf den Stoffwechsel und die Verteilung des Fettgewebes im Körper haben können. Während der Pubertät, Schwangerschaft und Menopause treten bedeutende hormonelle Schwankungen auf, die das Lipödem beeinflussen können. Hormone wie Östrogen und Progesteron werden angenommen, eine Rolle beim Fortschreiten des Lipödems zu spielen.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Frauen mit Lipödem während hormoneller Veränderungen eine Verschlimmerung der Symptome erfahren. Die Auswirkungen hormoneller Schwankungen können von Person zu Person unterschiedlich sein. Dennoch sollten Frauen, die bereits an Lipödem leiden, während dieser Phasen besonders auf ihre Symptome achten und gegebenenfalls zusätzliche Behandlungen in Erwägung ziehen.

Zusätzlich beobachten wir, dass das Risiko, an Lipödem zu erkranken, in Familien gehäuft auftritt. Verwandte ersten Grades, wie Mütter, Schwestern oder Töchter, haben ein erhöhtes Risiko, ebenfalls an Lipödem zu leiden.

Die Vererbung des Lipödems erfolgt wahrscheinlich multifaktoriell, das heißt, es sind mehrere Gene beteiligt. Es wird angenommen, dass das Lipödem autosomal dominant vererbt wird, was bedeutet, dass nur ein Elternteil das mutierte Gen weitergeben muss, um die Krankheit zu vererben. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Menschen mit einer genetischen Veranlagung für Lipödem tatsächlich erkranken. Andere Faktoren wie Hormone und Umwelteinflüsse spielen ebenfalls eine Rolle.

Es gibt jedoch auch Fälle, in denen keine familiäre Vorbelastung vorliegt und das Lipödem sporadisch auftritt. Dies könnte auf neue Genmutationen oder andere nicht-genetische Faktoren zurückzuführen sein.

Häufige Fragen zu Lipödem Symptome aus unserer Klinik

Leider kann man Lipödem im Blut nicht feststellen. Es gibt aktuell noch keine Bildgebung für diese Krankheit. In einigen Fällen kann eine zusätzliche Untersuchung wie eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden, um die Diagnose zu bestätigen und andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen.

Die Fettverteilung beim Lipödem ist symmetrisch auf die linke und rechte Seite des Körpers. In solchen Fällen besteht der Verdacht, dass es sich nicht ausschließlich um Lipödem handelt oder dass möglicherweise zusätzliche Faktoren beteiligt sind.

Die Art und Intensität der Schmerzen beim Lipödem können von Person zu Person unterschiedlich sein. Einige Frauen verspüren nur leichte Beschwerden, während andere unter starken Schmerzen leiden. Verschiedene Faktoren wie das Stadium des Lipödems, das Vorhandensein von Begleiterkrankungen oder die individuelle Schmerztoleranz können die Intensität der Schmerzen beeinflussen. Manche Patientinnen vergleichen die Schmerzen mit Muskelkater, während andere so berührungsempfindlich sind, dass sie sogar bei der Wahl ihrer Kleidung darauf achten müssen.

Wenn du ein Spannungsgefühl in den Waden verspürst, kann dies ein Hinweis auf Lipödem sein, besonders wenn du auch andere Symptome hast. Das Spannungsgefühl entsteht durch den Druck, den die überschüssigen Fettzellen auf das Bindegewebe ausüben. Es ist möglich, dass dieses unangenehme Gefühl sogar im Ruhezustand auftritt.

Verdacht auf Lipödem?

Wenn die oben genannten Symptome auftreten, könnte dies auf ein Lipödem hinweisen. Eine genaue Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um die Lebensqualität zu verbessern. Es ist wichtig, sich an einen Facharzt für Lipödem oder eine spezialisierte Klinik zu wenden.
Bei med-plast kannst du einen Termin für eine Diagnose oder eine operative Therapie vereinbaren. Wir stehen dir mit Rat und Tat zur Seite.

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5 Lipödem Chirurgen bei med-plast Berlin
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