Was ist Lipödem? Das Lipödem ist eine chronische Fettverteilungsstörung, die vor allem Frauen betrifft und zu einer ungleichmäßigen Verteilung von Fettgewebe führt. Dies kann zu körperlichen Beschwerden wie Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen führen. Die genaue Ursache des Lipödems ist noch nicht vollständig geklärt, aber hormonelle Einflüsse und genetische Veranlagung spielen eine Rolle. Die Diagnose erfolgt durch eine klinische Untersuchung und einen Kneiftest, um das Vorhandensein von Lipödem-Fettgewebe zu bestätigen. Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern oder sogar komplett zu beheben. Die konservativen Therapiemöglichkeiten wie Kompressionsstrümpfen und Lymphdrainage lindern die Symptome für den Moment, die chirurgischer Therapie kann diese nachhaltig behandeln.
Es ist wichtig, das Lipödem von anderen Erkrankungen wie dem Lymphödem zu unterscheiden. Während das Lipödem eine Fettverteilungsstörung ist, handelt es sich beim Lymphödem um eine Schwellung aufgrund eines gestörten Lymphflusses. Die Symptome und Behandlungsmöglichkeiten unterscheiden sich entsprechend. Um eine genaue Diagnose zu stellen, sollte ein auf Lipödem spezialisierter Facharzt aufgesucht werden. Es ist auch wichtig zu beachten, dass das Lipödem nicht nur körperliche Beschwerden verursacht, sondern auch Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein und die Lebensqualität der Betroffenen haben kann. Daher ist eine ganzheitliche Betreuung wichtig, um den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Inhalt
Ursachen des Lipödems
Die genauen Ursachen für das Lipödem sind noch nicht vollständig geklärt, aber es gibt verschiedene Faktoren, die eine Rolle spielen können:
- Vererbung: Es wird vermutet, dass das Lipödem auf eine genetische Veranlagung zurückzuführen ist, da es häufig in Familien über die väterliche Seite generationsübergreifend vererbt wird. Entgegen der allgemeinen Vermutung dominiert die Vererbung des Lipödems also weniger direkt über die mütterliche Seite. Die Vererbung des Lipödems erfolgt autosomal dominant. Dies ist eine Form der Vererbung, bei der im Erbgut die begünstigte Information für Lipödem nur auf einem der beiden sogenannten Autosomen vorliegen muss, damit sich das Merkmal Lipödem im Verlauf als Erkrankung zeigen kann. Es müssen also bestimmte Gene vorhanden sein, die das Lipödem nicht nur begünstigen, sondern im Verlauf auch zu dessen Erscheinung, dem sogenannten Phänotyp führen.
- Hormonelle Einflüsse: Hormone können eine Rolle bei der Entstehung oder der sogenannten Progredienz, also der Verschlimmerung des Lipödems im Verlauf spielen. Diese Progredienz wird oft auch als sogenannter Schub des Lipödems bezeichnet. Diese schubartigen Veränderungen treten häufig bei Frauen während der Pubertät, Schwangerschaft oder Menopause auf, wenn die weiblichen Hormonspiegel im Körper schwankt. Insbesondere der Einfluss von Östrogenen auf das Fettgewebe wird diskutiert. Bei med-plast kommen aber noch ganz andere und neu beobachtete Faktoren hinzu: Stress!. Denn bei Stress wird Cortisol ausgeschüttet, ein Abkömmling des bekannten Cortisons, welches nachweislich vermehrt bei Lipödem-Schüben auftritt.
- Entzündungsprozesse im Körper: können das Lipödem begünstigen. Es wird vermutet, dass bestimmte Entzündungsmediatoren die Fettzellen stimulieren und zu einer vermehrten Fettansammlung führen können. Insbesondere ist ein Zusammenhang zwischen Schmerzsymptomatik und Lipödem zu erkennen. Die med-plast Gruppe um Dr.Labschies ist weiterhin davon überzeugt, dass ein erhöhter Druck durch die Lipödemfettzellen zu einem gesteigerten Zelluntergang führen, auf diesen der Körper wiederum mit einem vermehrten Entzündungsprozess reagiert.
- Stoffwechselstörungen: Ein gestörter Stoffwechsel, verminderte Fettverbrennung und gestörter Lymphfluss können zur Ansammlung von Fettgewebe und Volumenzunahme im sogenannten Interstitium dem Zellzwischenraum führen.
- Lebensstilfaktoren: Lipödem kann durch Adipositas ungünstig beeinflusst werden. Andererseits kann auch eine Adipositas ungünstig durch Lipödem beeinflusst werden. Da fast immer eine Mischformation vorliegt, können bestimmte Faktoren wie Bewegungsmangel oder eine unausgewogene Ernährung dazu beitragen, dass die Grundproblematik des Lipödems maskiert und dadurch nicht richtig erkannt wird.
Es ist wichtig anzumerken, dass das Lipödem nicht durch Übergewicht verursacht wird. Menschen mit Lipödem haben trotz gesunder Lebensweise oft Schwierigkeiten, das zusätzliche Fett in den betroffenen Bereichen abzubauen. Die genauen Ursachen für das Lipödem sind komplex und es bedarf weiterer Forschung, um sie vollständig zu verstehen.
Wie entsteht ein Lipödem?
Beim Lipödem, auch als Fettödem bekannt, kommt es zu einer Störung des Fettstoffwechsels, bei der sich Fettzellen in bestimmten Körperregionen vermehren, übermäßig wachsen und anders strukturiert sind. Diese Fettzellen reagieren weniger auf Diät und körperliche Aktivität, das heißt, sie behalten ihre Energie in Form von gespeicherten Triglyceriden und behalten dadurch auch ihr Volumen bei. Durch den Druck der Fettzellen auf die Haut entstehen unregelmäßige Hautdellen, ähnlich der Symptomatik bei Zellulite. Das Lipödem kann Druck auf die Lymphbahnen ausüben, wodurch es zu Schwellungen, Schmerzen und Spannungsgefühlen kommt. Im schweren Verlauf steigt das Risiko eines sekundären Lymphödems und es kommt zu dem sogenannten Lipo-Lymphödem.
Obwohl bereits einige Behandlungsansätze für das Lipödem entwickelt wurden, ist es wichtig, dass weitere Forschung durchgeführt wird, um die genauen Mechanismen der Lipödem-Entstehung zu verstehen. Nur so können die bestmöglichen individuellen und zielgerichteten Behandlungsstrategien entwickelt werden. Die med-plast Klinik bietet als hochspezialisiertes Kompetenzzentrum die derzeit innovativsten und effektivsten Lösungen für Patientinnen an, die unter Lipödem leiden.
Die häufigsten 3 Lipödem Symptome
Das Lipödem zeigt sich durch drei Hauptmerkmale:
- Ein äußerlich sichtbares Hauptsymptom des Lipödems ist eine ungleichmäßige Vermehrung des Fettgewebes, welche insbesondere die Beine und Arme betrifft. Die überschüssige Fettansammlung beginnt beim Lipödem normalerweise an den Hüften und erstreckt sich bis zu den Knöcheln. An den Armen zeigt sich die Verteilung des Lipödems typischerweise von den Handgelenken bis in die Schultern auslaufend. Die Körpermitte erscheint in der Regel schlank, Hände und Füße sind aufgrund ihrer nur sehr dünnen Fettschicht nicht sichtbar betroffen. Die betroffenen Bereiche sind oft symmetrisch, das heißt, sie treten auf beiden Seiten des Körpers gleichzeitig auf.
- Ein Hauptsymptom des Lipödems, das nicht sichtbar ist, sind Schmerzen und Empfindlichkeit in den betroffenen Bereichen. Betroffene berichten oft von einem drückenden, schweren Gefühl in den Beinen sowie Schmerzen bei Berührung oder Druck. Die Schmerzen können auch ohne äußere Einwirkung auftreten und die Bewegungsfreiheit einschränken. Zudem treten häufig leichte Blutergüsse auf.
- Das Fettvolumen an den Oberschenkeln und die damit einhergehende eingeschränkte Bewegungsfreiheit stehen proportional zueinander. Ab einem gewissen Volumen ändert sich sogar die orthopädische Achse der Beine. Die Unterschenkel weichen als Stütze nach außen aus, so dass die äußeren Kniegelenkknorpel abreiben und es im Verlauf zu einer schmerzhaften Arthrose kommen kann.
Ein Lipödem kann neben den drei genannten Häufigsten Merkmalen eine Vielzahl von Symptomen verursachen, die sowohl physisch als auch emotional belastend sein können. Für die Diagnosestellung eines Lipödems gilt es, das gesamte Spektrum an Beschwerden und Symptomatik zu erfassen, weshalb die Diagnose Lipödem in die Hand von sehr erfahrenen Behandlern gehört.
Lipödem Diagnose: Wie wird die Krankheit erkannt und festgestellt?
Die Diagnose des Lipödems kann eine Herausforderung darstellen, da es keine spezifischen diagnostischen Tests gibt. Eine genaue Anamnese und körperliche Untersuchung sind entscheidend, um die Symptome des Lipödems von anderen Erkrankungen wie Adipositas oder Lymphödemen abzugrenzen. Bei dieser Art der Diagnose handelt es sich um eine rein klinische Diagnostik, also ohne bildgebende oder andere unterstützende Techniken. In absoluten Ausnahmefällen kann auch eine Lymphszintigrafie zur weiteren Abklärung eines möglicherweise vorhandenen Lymphödems notwendig sein.
Der erste Schritt bei der Diagnose des Lipödems ist ein ausführliches Gespräch zwischen der Patientin und dem auf Lipödem spezialisierten Arzt. Nach der Anamnese wird der Arzt eine umfangreiche körperliche Untersuchung durchführen. Dabei wird auf die Verteilung des Fettgewebes geachtet, mögliche Schwellungen oder Verhärtungen werden ertastet und die Empfindlichkeit der betroffenen Bereiche festgestellt. Typische Merkmale eines Lipödems sind eine symmetrische Verteilung des Fettgewebes in den Beinen oder Armen.
Bei Schmerzen oder sonstigen Beschwerden aufgrund eines Lipödems ist es ratsam, mit einem hochspezialisierten Lipödem-Arzt über individuelle Behandlungsmöglichkeiten zu sprechen.
Lipödem mit Kneiftest erkennen
Das Lipödem kann aufgrund seiner Symptome leicht mit anderen Krankheitsbildern verwechselt werden. Insbesondere das Lipolymphödem, das eine Kombination aus Lipödem und Lymphödem darstellt, kann eine genaue Diagnose erschweren. Auch die Mischformation einer Adipositas mit Lipödem ist für den im Umgang mit Lipödem ungeschulten Arzt sehr schwierig zu erkennen.
Um das Lipödem von anderen Krankheiten zu unterscheiden, kann ein einfacher Kneiftest durchgeführt werden. Bei einem Lipödem bleibt die Haut nach dem Kneifen unverändert, während bei einem Lymphödem eine Delle sichtbar bleibt. Die bei Lipödem typischen schmerzhaften Stellen sind durch einer gründliche Untersuchung klar von den weniger schmerzhaften angrenzenden Bereichen abgrenzbar.
Der Verlauf eines Lipödems
Der Verlauf des Lipödems ist individuell unterschiedlich und kann von Patientin zu Patientin variieren. Typischerweise beginnen die ersten Beschwerden in der Pubertät oder nach weiteren hormonellen Schwankungen wie zum Beispiel der Einnahme der Pille. Einer Schwangerschaft stellt neben ausgeprägtem Stress oft den größten Trigger für eine schubartige Volumenzunahme dar.
Das Lipödem entwickelt sich in der Regel langsam über die Zeit hinweg und kann sich im Laufe der Zeit verschlimmern. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen es stabil bleibt oder nur geringfügige Veränderungen aufweist. Demnach ist ein Lipödem keinesfalls immer ein sogenanntes progredientes Krankheitsbild.
Frauen, bei denen bereits Fälle von Lipödem in der Familie bekannt sind, wird empfohlen, auf mögliche Symptome zu achten und ihr Lipödem genau zu beobachten. Das Lipödem wird in verschiedene Stadien und Typen klassifiziert, die je nach Ausprägung und Schweregrad variieren können.
Stadien des Lipödems: Von milden Beschwerden bis hin zur fortgeschrittenen Erkrankung
Das Lipödem kann in verschiedene Stadien eingeteilt werden, die den Schweregrad der Erkrankung beschreiben. In den frühen Stadien (1-2) sind die Symptome meist noch relativ mild und die Fettansammlungen weniger ausgeprägt. Im fortgeschrittenen Stadium können jedoch massive Fettdepots auftreten, die zu erheblichen körperlichen Beschwerden führen. Weitere Informationen zu den verschiedenen Stadien des Lipödems.
Die verschiedenen Typen des Lipödems: Klassifikation und Merkmale
Das Lipödem kann in verschiedene Typen unterteilt werden, je nachdem, welche Körperregionen betroffen sind. Der häufigste Typ ist das sogenannte „Säulenlipödem“, bei dem die Fettansammlungen vor allem an den Oberschenkeln und Unterschenkeln auftreten. Es gibt jedoch auch andere Typen, wie das „Reithosenlipödem“ (Fettansammlungen an den Oberschenkeln) oder das „Armlipödem“ (Fettansammlungen an den Ober- und Unterarmen).
Das Lipödem wird auch in verschiedene Typen unterteilt, um die unterschiedlichen Ausprägungen der Erkrankung zu beschreiben.
- Das Lipödem Typ 1 betrifft hauptsächlich die Hüftregionen.
- Das Lipödem Typ 2 betrifft hauptsächlich die gesamten Oberschenkel.
- Das Lipödem Typ 3 betrifft hauptsächlich die gesamten Beine.
- Das Lipödem Typ 4 betrifft sowohl Beine als auch Arme.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Einteilung in Stadien und Typen nicht immer eindeutig ist und es zu Mischformen kommen kann. Das Lipödem kann nach heutigem Erkenntnisstand den gesamten Körper betreffen, weshalb die auf Lipödem spezialisierten plastischen Chirurgen bei med-plast sogar Patientinnen mit Lipödem im Rücken, Bauch oder in der Brust behandeln.
Lipödem Behandlung: Therapiemöglichkeiten zur Linderung der Symptome
Die Behandlung eines Lipödems zielt in erster Linie darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Dazu gehören konservative Maßnahmen wie Kompressionsstrümpfe, manuelle Lymphdrainage und regelmäßige Bewegung. In vielen Fällen kann auch eine Liposuktion in Betracht gezogen werden, um die Fettansammlungen gezielt zu reduzieren. Die med-plast Chirurgen führen alleine am Standort Berlin jährlich über 1.000 Lipödem Operationen durch!
Um das Lipödem zu behandeln, können also zwei Ansätze verwendet werden: die konservative Behandlung und die chirurgische Behandlung. Es ist wichtig zu betonen, dass die Behandlung multidisziplinär und hochgradig personalisiert für jeden Patienten ist.
Die konservative Therapie bei Lipödem
Im Rahmen der konservativen Behandlung des Lipödems können verschiedene Therapien eingesetzt werden. Dazu gehören unter anderem die manuelle Lymphdrainage und die Kompressionstherapie. Je nach begleitenden Erkrankungen des Lipödems können zusätzliche Therapien notwendig sein. Hierzu kann eine Zusammenarbeit mit Gynäkologen, Gefäßmedizinern oder anderen Spezialisten erforderlich sein. Beispielsweise können Therapien für ein PCOS (polyzystisches Ovarialsyndrom) oder Varizen (Krampfadern) in Betracht gezogen werden. Die individuelle Behandlung richtet sich dabei nach den spezifischen Bedürfnissen und Begleiterkrankungen der Patientin.
Die chirurgische Therapie bei Lipödem
Eine Lipödem Liposuktion wird in der Regel als Option in Betracht gezogen, wenn eine Patientin alle konservativen Alternativen ausgeschöpft hat und keine Linderung ihrer Symptome oder Beschwerden erfährt. Dieser Ansatz erfordert eine präoperative Vorbereitungsphase sowie eine postoperative Phase, in der die Ergebnisse sichtbar werden und sich festigen. Wird das Lipödem gut operiert, ist in den operierten Bereichen auch die Regenerationspotenz des Lipödem Gewebes entfernt. Das heißt, es kann nicht einfach wieder nachwachsen und zu den vorherigen Beschwerden führen.
Unterschied zwischen Lymphödem und Lipödem
Lymphödem und Lipödem sind zwei unterschiedliche Erkrankungen, die häufig verwechselt werden, da sie ähnliche Symptome aufweisen. Der Hauptunterschied besteht jedoch darin, dass beim Lipödem hauptsächlich das Fettgewebe betroffen ist, während beim Lymphödem eine Störung des Lymphsystems vorliegt. Ein Lipödem kann jedoch auch zu einem Lymphödem führen, wenn die Lymphgefäße durch die Fettansammlungen komprimiert werden (Stadium 4 des Lipödems).
Das Lymphödem ist eine Störung des Lymphsystems, bei der sich Flüssigkeit (Lymphflüssigkeit) im Gewebe ansammelt, da der Abfluss behindert ist. Das Lipödem hingegen ist eine Fettverteilungsstörung, bei der sich Fettgewebe ungleichmäßig und symmetrisch an den Extremitäten ansammelt.
Lipödem-Lymphödem Unterschiede
Lipödem | Lymphödem | |
---|---|---|
Ursache | wird durch genetische und hormonelle Faktoren verursacht | Schädigung oder Blockierung der Lymphgefäße auf, beispielsweise nach einer Lymphknotenentfernung oder einer Strahlentherapie |
Verteilungsmuster | symmetrische Extremitäten,
kann aber auch den Hüft- oder Gesäßbereich betreffen | asymmetrische Extremitäten |
Schwellung | weich und eindrückbar | hart und nicht eindrückbar |
Schmerzen | verursacht oft Schmerzen, Schweregefühl und Hautveränderungen wie Dellen und Unebenheiten. | kann Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Hautveränderungen verursachen |
Behandlung | Fettansammlungen zu reduzieren | Entfernung von überschüssiger Flüssigkeit und die Verbesserung des Lymphabflusses |
Obwohl Kompressionskleidung, Bewegung und Lymphdrainage bei beiden Krankheiten üblich sind, ist es wichtig, die Unterschiede zwischen ihnen zu verstehen, da ihre Ursachen und Behandlungen unterschiedlich sind.
Habe ich Lipödem oder Lymphödem?
Anhand der Symptome und dem äußeren Erscheinungsbild kann man leicht ein erstes Bild davon bekommen, ob es sich um ein Lipödem oder ein Lymphödem handeln könnte. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass eine genaue Diagnose nur von einem auf Lipödem spezialisierten Arzt gestellt werden kann. Achten Sie unbedingt auf die Erfahrung, den Ruf und Ihr persönliches Bauchgefühl vor Ort!
Lymphödem Symptome
Die Symptome des Lymphödems ähneln oft denen des Lipödems, was dazu führt, dass sie von Laien häufig verwechselt, werden:
- Einseitiges Anschwellen und Schwellungen in den betroffenen Körperteilen, wie Armen oder Beinen.
- Schweregefühl in den betroffenen Körperteilen.
- Spannungsgefühl in den betroffenen Körperteilen.
- Einschränkung der Beweglichkeit in den betroffenen Körperteilen.
- Hautveränderungen, wie Verdickungen, Rötungen oder Verhärtungen.
- Schmerzen oder Unwohlsein in den betroffenen Körperteilen.
- Wiederkehrende Infektionen in den betroffenen Körperteilen, wie Cellulitis oder Lymphangitis.
- Probleme beim Tragen von engen Kleidungsstücken oder Schuhen.
- Verminderte Fingerbeweglichkeit oder Fingersteifheit in den betroffenen Körperteilen.
- Vermehrtes Schwitzen in den betroffenen Körperteilen
Lymph-Lipödem: Was ist das und wie unterscheidet es sich vom Lipödem?
Ein Lymph-Lipödem, auch als Lipolymphödem bezeichnet, ist eine Kombination aus einem Lipödem und einem Lymphödem. Es handelt sich um eine Fettverteilungsstörung, bei der zusätzlich eine Störung des Lymphsystems vorliegt. Dadurch kommt es zu Schwellungen und Flüssigkeitsansammlungen in den betroffenen Körperteilen. Das besondere bei dieser Kombination: die Ursache der Lymphabflussstörung liegt im Lipödem Gewebe. Durch den Druck des Lipödems kann die Lymphe nicht ausreichend abfließen. So kommt es zu sogenannten sekundären Stauungen, die zum Tagesende bei insbesondere hohen Temperaturen vermehrt auftreten. Es wird hierbei oft von einem sekundären Lipo-lymphödem gesprochen.
Im Vergleich zu einem reinen Lipödem zeigen sich beim Lymph-Lipödem verstärkte Schwellungen und Flüssigkeitsansammlungen. Die Symptome können ausgeprägter sein und es besteht ein erhöhtes Risiko für Infektionen. Zudem können sich Hautveränderungen und Gewebeverhärtungen verstärken. Die Behandlung des Lymph-Lipödems umfasst daher oft sowohl eine Lipödemspezifische Therapie als auch Maßnahmen zur Lymphdrainage und Entstauungstherapie. Eine genaue Diagnosestellung durch einen Arzt ist wichtig, um die geeigneten Behandlungsansätze festzulegen.
Wie kann man ein Lipödem vorbeugen?
Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung kann dazu beitragen, das Risiko für die Entstehung eines Lipödems zu verringern oder die Symptome des Lipödems zu verbessern und die Erkrankung unter Kontrolle zu halten. Es gibt jedoch keine spezifischen Maßnahmen zur Vorbeugung, da die genauen Ursachen des Lipödems noch nicht vollständig geklärt sind. Es ist wichtig zu beachten, dass das Lipödem vermutlich eine genetisch bedingte Erkrankung ist, die nicht vollständig verhindert werden kann.
Lipödem bei Frauen: Häufigkeit und hormonelle Einflüsse
Das Lipödem betrifft hauptsächlich Frauen, mit Schätzungen, dass 80-90% der Betroffenen weiblich sind. Es wird angenommen, dass Veränderungen, insbesondere weibliche Hormone wie Östrogene, eine Rolle bei der Entstehung und Verschlimmerung des Lipödems spielen. Der hormonelle Einfluss kann während der Pubertät, Schwangerschaft oder Menopause verstärkt auftreten. Besonders die Einnahme der Pille oder hormonelle Veränderungen während der Wechseljahre können das Risiko für die Entwicklung eines Lipödems erhöhen.
Kann Lipödem durch die Pille verursacht werden?
Es gibt keine eindeutigen Beweise dafür, dass die Einnahme der Antibabypille direkt zu einem Lipödem führt. Hormonelle Veränderungen, wie sie durch die Pille verursacht werden, könnten jedoch das Auftreten oder die Verschlimmerung eines Lipödems beeinflussen. Einige Frauen berichten von einer Verschlechterung ihrer Lipödem-Symptome nach Beginn oder Absetzen der Pille, aber dies ist nicht bei allen Frauen der Fall.
Lipödem in den Wechseljahren
Während der Wechseljahre verändert sich der Körper einer Frau. Besonders das Hormon Östrogen spielt dabei eine wichtige Rolle. Wenn der Östrogenspiegel sinkt, kann das zu einem Lipödem führen oder ein bereits vorhandenes Lipödem verschlimmern.
Frauen, die bereits ein Lipödem haben, können während der Wechseljahre stärkere Symptome erleben. Das bedeutet mehr Fettansammlung, Schwellungen, Schmerzen und Schwierigkeiten beim Bewegen. In manchen Fällen kann eine Fettabsaugung in Betracht gezogen werden, um überschüssiges Fett zu entfernen.
Zählt das Lipödem zu einer anerkannten Krankheit?
Durch ein Leben mit Lipödem kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt werden, weshalb die WHO kürzlich auch die Definition als Krankheit anerkannt hat. Dank der Bemühungen internationaler Experten hat das Lipödem nun endlich einen ICD-Schlüssel bei der Weltgesundheitsorganisation WHO erhalten, was die Grundlage für die weltweite Anerkennung dieser Krankheit bildet.
Dr. Labschies, ein Spezialist für die operative Therapie bei Lipödem, wurde gebeten, bei der WHO in Genf die Anforderungen an Lipödem Operationen zu erläutern. Seine Kernaussage lautete: „Das Wissen um die Komplexität und die erforderliche IIndividualität bei Lipödem-Operationen ist ein grundlegender Baustein für das Verständnis der operativen Therapie bei Lipödem“.
Das Thema Lipödem entwickelt sich weltweit rasant weiter, und in den kommenden Jahren werden wir voraussichtlich viele neue wissenschaftliche Erkenntnisse gewinnen können. med-plast und insbesondere Dr. Labschies setzen sich kontinuierlich für den Austausch und die Weitergabe von wissenschaftlichen und klinischen Erkenntnissen über das Krankheitsbild Lipödem ein.
- GUT ZU WISSEN
ICD-CODE: E88.2 LIPOMATOSE, ANDERENORTS NICHT KLASSIFIZIERT
E88.20 Lipödem, Stadium I
E88.21 Lipödem, Stadium II
E88.22 Lipödem, Stadium III
E88.28 Sonstiges oder nicht näher bezeichnetes Lipödem
Lipödem-Behandlung bei med-plast
Bei med-plast bieten wir eine umfassende Diagnose und chirurgische Therapie für Frauen mit Lipödem an. Unsere plastischen Chirurgen verfügen über Fachkenntnisse und umfangreiche Erfahrung in der Durchführung von Liposuktionen bei Lipödem. Sie sind mit den spezifischen anatomischen Besonderheiten des Lipödems vertraut und können eine präzise und gezielte Behandlung durchführen. Dabei verwenden sie spezielle Techniken, um überschüssige Fettzellen zu entfernen und eine verbesserte Körperkontur zu erzielen.
Unsere umfassende Nachsorge und Betreuung enthält auch andere unterstützende Therapien wie die individuelle Anpassung von Kompressionskleidung, Ernährungsberatung und lymphatische Drainage, um die Genesung zu fördern und das Langzeitergebnis zu optimieren.
Es ist wichtig, vor einer Liposuktion bei Lipödem eine gründliche Beratung mit einem erfahrenen plastischen Chirurgen durchzuführen, um die besten Optionen für die individuelle Situation zu erhalten. Wir bieten eine individuelle Beratung an, um die Bedürfnisse und Erwartungen der Patientinnen zu verstehen. Dabei erklären wir den Ablauf der Liposuktion, mögliche Ergebnisse sowie Risiken und Komplikationen. Anschließend erstellen wir einen maßgeschneiderten Behandlungsplan, der auf deine individuellen Ziele und Bedürfnisse abgestimmt ist.